Der Peitlerkofel liegt gleich NE
des durch eine Störung begrenzten großen Bozener Vulkandistriktes, der
im frühen Perm einen gewaltigen Vulkanismus erfahren hat. Die Erosion
der vom Vulkanismus gebildeten Erhebungen hat zur Ablagerung des so
genannten Grödner Sandsteins
geführt, der südlich des Wurzjochs schön aufgeschlossen
ist und hier direkt auf dem variszischen Untergrund aufliegt. Über dem
Grödner Sandstein liegt die
Bellerophon-Formation.
Die Mächtigkeit des Grödner Sandsteins beträgt ca. 225 m, die der
überlagernden Bellerophon-Fm weitere 100 m. Letztere wird dann durch
eine ca. 40 m mächtige, eingeschobene Zunge aus Grödner Sandstein
unterbrochen um sich noch weitere 80 m fort zu setzen. Die Sequenzen im
Grödner Sandstein werden durch Serien gebildet, die von grob zu fein
wechseln. Die untersten Sequenzen sind reich an Konglomeraten, die einen
hohen Anteil an Quarzporphyr-Geröllen aufweisen und an roten mudstones
(verfestigte Tone und Silte) und werden als Ablagerungen in einem meist
fluviatilen distalen Deltabereich der Tethys eingestuft. Die weiteren
lithofaziellen Zonen werden hauptsächlich durch Sequenzen von
verfestigten Sandbänken mit Rippelmarken, Kreuzschichtung und
Trockenrissen charakterisiert. Es folgen Schichten mit einem bedeutend
höheren Verhältnis von Peliten zu Sandstein und mit einigen
Bachbett Füllungen.
Im obersten Bereich der Bellerophon-Schichten treten dann vereinzelte
Horizonte von in Lagunen entstandenem Dolomit auf. Der Grödner
Sandstein wird von der Bellerophon-Formation überlagert. Der untere
Bereich besteht hauptsächlich aus Dolomit-Mergel, Mergel und Gips, wobei
2-5 m starke Sabka-Sequenzen festgestellt werden. Aus den oberen
Schichten der Formation ist ein Ansteigen des Meeresspiegels abzuleiten,
da es hier zu Ablagerungen von dunkelgrauen Kalken und Mergeln gekommen
ist, die auch eine ganz andere fossile Mollusken-Fauna gespeichert
haben.
Zusammenfassend
kann also festgestellt werden, dass die durch Erosion
abgetragenen Vulkangesteine aus dem Bozener Vulkandistrikt durch Flüsse
in den Schelfbereich der Tethys transportiert worden sind und dort
riesige Schwemmfächer gebildet haben. Mehrfache Transgressionen und
Regressionen (Meeres-Spiegel Schwankungen) haben zu unterschiedlichen
Ablagerungssequenzen geführt. Durch eine sukzessive andauernde
tektonische Absenkung des Schelfbereiches der Tethys haben sich dann die
Sedimentations - Verhältnisse hin zu Ablagerungen von Kalken und
Kalkmergeln mit der Bildung von Riffen und Lagunen verändert. Davon
zeugen die
Bellerophon-Schichten.
Die o.a. Daten stammen aus
folgendem Exkursionsbericht: „The Upper
Permian Sequence and the P/T boundary in the Sass de Putia Mt.”,
Società geologica italiana, Field Guide-Book, 1983
Empfehlenswert ist auch der Artikel :“
DIE BLETTERBACH-SCHLUCHT BEI RADEIN (REDAGNO) - EINE WANDERUNG DURCH 50
MILLIONEN JAHRE ERDGESCHICHTE“, den du
hier als Pdf-Dokument
abrufen kannst.