Stromboli

Mit einem schnellen Aliscafo erreicht man von Milazzo auf Sizilien Lipari, die die Hauptinsel der Äolischen Inselgruppe ist; dabei geht es an der Insel Vulcano vorbei.  Im Norden sieht man Stromboli im Dunst auftauchen.

Betrachtungen zur Geologie des Mittelmeerraumes wurden schon auf der Seite zum Süditalienischen Vulkanismuns ausgeführt und diese kann HIER aufgerufen werden. Wir gehen aber noch ein wenig weiter auf diesen Inselvulkanismus ein:
Der Magmatismus der Äolischen Inseln wir durch die Subduktion der Ionischen- unter die Tirrenische Litosphäre hervorgerufen. Die subduzierte Platte ist bis ca. 470 Km Tiefe seismisch nachweisbar. Der durch den Vulkanismus gebildete Inselbogen umfasst 7 Inseln und eine Reihe von Seamounts (vulkanische Unterwasser-Kegel). Lipari bildet die Spitze eines zusammengesetzten Vulkanzuges. Die Höhe der Insel vom Meeresgrund aus gesehen beträgt 1600 m.
Erreicht die subduzierende Ionische (= afrikanische) Lithosphärenplatte größere Tiefen, so beginnt auf Grund der steigenden Temperatur und Drucke und der sich durch des vorhandenen Wassers bildenden Hydrosilikate eine partielle Schmelze, die aufsteigt und mit den vorhandenen Peridotiten reagiert und u.a. Amphibolite bildet. Die Förderprodukte sind dann zu 80% basaltische und bis zu 20% saure Schmelzen (bis hin zu Rhyoliten). Die ältesten auf Lipari vorhandenen Vulkanite sind ca. 224.000 Jahre alt, die jüngsten 1200 Jahre..Es hat immer wieder abwechselnd ruhige und stark eruptive Phasen gegeben.

In Lipari kann man 9 Phasen vulkanischer Tätigkeit unterscheiden:

  1. 270 ka: im W der Insel mit basaltisch-andesitischen Laven und pyroklastischen Auswürfen.
  2. 267 - 189 ka : wieder im W wieder mit basaltisch-andesitischen Laven.
  3. 150 – 140 ka : im Nordwesten der Insel im Bereich des Monte Chirica mit einer dichten Folge von Tuffen und Schlacken; in der letzten Phase ausgiebige kalkalkalische Lavaflüsse. Danach folgt eine lange Ruhephase.
  4. 119 - 114 ka : mit der Bildung der Schichtvulkan-Kegel von den Monti Sant'Angelo und Monterosa; es handelte es sich um strombolianische und effusive Eruptionen die langsam andesitisch wurden.
  5. Um 105 ka : wurde der Monte Sant'Angelo wieder aktiv.
  6. 92 - 81 ka : Erneute Aktivität des Monte Sant'Angelo.
  7. 43 - 40 ka : Im S der Insel mit rhyolitischem Magmatismus
  8. 27 - 20 ka : Wieder mit rhyolitischem Magmatismus im S.
  9. 8,7 ka – 1,2 ka n.C : Mehrere Folgen von viskosen Laven reich an Obsidian im nordöstlichen und südlichen Bereich der Insel und saure Pyroklastika in Form von hellem Bimsstein (Monte Pilato im Nord Osten und Monte Guardia westlich vom Ort Lipari). 

In diesem Beitrag wird nur auf die Bereiche der Insel eingegangen, die besucht worden sind.

Für mehr geologische Information stehen im Internet zahlreiche Beiträge zur Verfügung. Folgende Links  können hilfreich sein:
     Zur Geologie der süditalienischen Vulkane/Exkursionsführer : alter aber geologisch sehr ausführlicher Bericht
    Exkursionsbericht Lipari Süditalien 2009 : für die Vorbereitung eigener Wanderungen geeignet.
    Studio batimorfologico e sismostratigrafico di un settore sommerso tra Lipari e Salina:  Doktorarbeit, italienisch, mit Schwerpunkt
auf die submarine Geologie der Inseln.

Lipari - Monte Guardia
Auf der Fahrt von Milazzo zur Insel Lipari kommt man an der Insel Vulcano vorbei (Bilder 4 bis 6). Vom Ort Lipari wandern wir zum Osservatorio auf der S-Seite des Monte Guardia hinauf. Gleich südöstlich vom Ort befindet sich ein großer Steinbruch, in dem  Bimsstein abgebrochen wurde (Bilder 8 bis 10).

Die Entstehung des  Monte Guardia geht auf die 8. und 9. Periode zurück (27ka bis 1,2ka vor Heute). Der Lavadom besteht aus sauren Pyroklastika in Form von Obsidianen und Bimssteinen. In den rhyolitischen Bänken kann man schwarze Plagioklas Kristalle beobachten.  Blder 11 bis 15

Die Entstehung des  Monte Guardia geht auf die 8. und 9. Periode zurück (27ka bis 1,2ka vor Heute). Der Dom besteht aus sauren Pyroklastika in Form von Obsidianen und Bimssteinen. In den rhyolitischen Bänken kann man schwarze Plagioklas Kristalle beobachten. 
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Lipari - Monte Pilato

Heute wollen wir in den N der Insel zum Ort Acquacalda fahren, von dem aus man auf den Monte Pilato wandern kann, von dessen älteren Caldera sich im 6.Jahrhundert n.C. ein 2 Km langer, 950 m breiter und 80m mächtiger Obsidianstrom bis ins Meer ergossen hat. Diese Wanderung, die zum Teil über die Obsidian- Lava auf den Kraterrand des Monte Pilato und dann weiter über dichte Macchia hinunter nach Canneto führt, ist wirklich ein besonderes Erlebnis.

Die Entstehung des  Monte Guardia geht auf die 8. und 9. Periode zurück (27ka bis 1,2ka vor Heute). Der Dom besteht aus sauren Pyroklastika in Form von Obsidianen und Bimssteinen. In den rhyolitischen Bänken kann man schwarze Plagioklas Kristalle beobachten. 
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Beim Aufstieg zum zum Rand der Caldera des Monte Pilato erreicht man bald einen sehr schönen Ausblick auf einen großen Bimsstein-Steinbruch; aus dem Umstand, dass keine Schichtung zu erkennen ist, kann man schließen, dass die Ablagerung aus mehreren aber in sehr kurzen Abständen aufeinanderfolgenden Eruptionen zurückzuführen ist.
Weiter geht es am Rande des breiten Obsidianstromes wo man immer wieder rötlich angewitterte größere und kleinere Ryolithische gesteine  bewundern kann (Bilder .. bis ..)